Kaufen, tragen, wegwerfen: CCK veröffentlicht Infoserie zu wachsenden Altkleiderbergen

Österreichweit fallen jährlich 115.000 Tonnen an Alttextilien an. Davon wandert mehr als die Hälfte in den Müll. Rasch wechselnde Trends und schlechte Qualität der Kleidung führen dazu, dass sich die Zahl der erzeugten Kleidungsstücke in den letzten Jahren verdoppelt hat. Mit weitreichenden Folgen. Die Clean Clothes Kampagne (CCK) klärt mit neuen Videos und Factsheets über die Auswirkungen auf.

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Wien, 16. Oktober 2019 - Etwa ein Monat vor Beginn der großen Weihnachtseinkäufe veröffentlicht die Clean Clothes Kampagne eine Inforeihe bestehend aus Videos und Factsheets, die sich dem Thema „Fast Fashion“ - Kleidung in der Wegwerfgesellschaft - widmen. Spannend aufbereitet sollen es die Infos den Konsumentinnen und Konsumenten ermöglichen, einen Blick hinter die Kulissen der oft intransparenten Wertschöpfungskette der weiterverwerteten Bekleidung zu werfen. Gertrude Klaffenböck, Südwind Mitarbeiterin und Leiterin der Clean Clothes Kampagne in Österreich erklärt: „Wir fördern mit unreflektiertem Modekonsum nach wie vor die Ausbeutung des Planeten und Gesundheitsgefährdung sowie Hungerlöhne für Arbeiterinnen. Als gefühltes Allheilmittel werden dann gerne Altkleidercontainer mit den ausrangierten Kleidern befüllt. Doch auch diese bringen durchaus kritische Seiten ans Tageslicht, wie wir mit unserer neuen Inforeihe zeigen wollen“.

Wegwerfen im Trend – ohne Rücksicht auf Mensch und Umwelt

In Österreich fallen jährlich 115.000 t Alttextilien an. Davon wandert mehr als die Hälfte in den Müll. Die Gründe dafür sind vielfältig: immer rascher wechselnde Trends, schlechte Qualität der Kleidung und der günstige Preis verleiten zum impulsiven Neukauf von Kleidung. In den letzten 15 Jahren hat sich weltweit die Zahl der erzeugten Kleidungsstücke verdoppelt während die Dauer der Verwendung immer kürzer wird. Das hat weitreichende Folgen für die Umwelt, aber auch für die Näherinnen, die in der Produktion beschäftigt sind: „Es sind nicht nur natürliche Ressourcen wie Wasser oder Boden die sinnlos vernichtet werden. Kleidung, die wir so schnell bereit sind wegzuwerfen, wurde von Arbeiterinnen genäht, deren Lohn nicht zum Überleben reicht und die in Fabriken ihre Gesundheit opfern (müssen).“ Im Rahmen der Inforeihe werden Gründe und Denkansätze vorgestellt, die dazu anregen sollen, Kleidungskäufe sinnvoll abzuwägen, fair und ökologisch zu kaufen und einen sorgfältigen Umgang mit Kleidung zu pflegen.

Die Inforeihe im Detail

Das erste Set der Inforeihe widmet sich der Sammlung von Altkleidern in Österreich. Die Conclusio: Nicht alle Sammlungen dienen in erster Linie einem sozialen Zweck und es lohnt sich, einen genauen Blick auf die sammelnden Organisationen zu werfen. Hier können Kurzvideos Einführung (1a) und Shopwalk (1b) abrufen

Das zweite Set stellt die unterschiedlichen Sammelwege von Altkleidung vor und lässt Expertinnen und Experten zu Wort kommen. Dabei wird die Forderung eines Siegels für Altkleidersammlung – ähnlich wie Deutschland – laut, um so in einem undurchschaubaren Markt für Transparenz und Verantwortlichkeit zu sorgen. Hier die Links zum Kurzvideo Sammlung (2a) und Siegel (2b)

Im dritten Set werden Altkleidersammlungen mit kommerziellem Hintergrund, wie etwa von Modehäusern, aufgegriffen. Kritisch hinterfragt werden dabei besonders das Fast Fashion Geschäftsmodell mit dem ständig wachsenden (Billig) Angebot an Kleidung und die große Menge, die davon auf dem Müll oder in der Verbrennung landen. Kurzvideo Fast Fashion reloaded (3a) und Exporte (3b)

Die Clean Clothes Kampagne setzt sich international seit 30 Jahren für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der weltweiten Kleidungsindustrie ein und will mit dieser Informationsreihe auf die Folgen exzessiver Überproduktion im Bekleidungssektor und deren ökologische, soziale und menschenrechtliche Konsequenzen aufmerksam machen. Die Videos wurden von der Clean Clothes Kampagne im Rahmen des von Mutter Erde finanzierten Projektes „Alte Kleider – Neue Märkte“ erstellt.

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